Sri Lanka Kochbuch
Dorling Kindersley Verlag
Die abwechslungsreichen, asiatischen Rezepte aus dem Sri Lanka Kochbuch reichen vom Frühstück über typisches Streetfood und Currys mit Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse bis hin zu köstlichen Süßigkeiten und Desserts. Sollte eine Zutat für die Gerichte mal nicht zu finden sein, hilft eine praktische Tabelle mit Austauschzutaten weiter. Gekocht werden Garnelen-Vadai mit Cashew-Dip, Kottu Rottu, Papadam-Fischauflauf, Okra-Curry, Kokossuppe mit Zitronengras und Limettenblättern, Zimtbaiser mit gebackenen Bananen und Safrancreme, Ginger Beer mit Palmzucker oder Ananas-Ingwer-Saft mit Cayennepfeffer. Na, wem läuft jetzt das Wasser im Mund zusammen? Kochen Sie sich in die Ferne!
Seitenzahl: 232
Buchrezension
Natürlich darf man bei einem von einer weißen Britin geschriebenen Kochbuch keine hochauthentische asiatische Länderküche erwarten – ebensowenig wie ausführliche und kritische Reflexionen über kolonialistisches Erbe. Dies ist Dobbs aber augenscheinlich mehr als bewusst, weshalb sie ihr Kochbuch viel mehr als Reminiszenz ihrer Erinnerungs- und Sehnsuchtsorte auf Sri Lanka betitelt.
Auch deshalb ist das Spektrum an Rezepten so breit gefächert: von Frühstückslinsen, sagenumwobenen Egg-Hoppers hin zu diversen Curries und Sambols reicht das Kompendium auch zu Nachtischen und Getränken. Fleisch- und FischliebhaberInnen kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie Menschen, die vegan oder vegetarisch leben.
Obschon die Rezepte alteingesessenen CurryexpertInnen höchstwahrscheinlich nur ein müdes Lächeln abgewinnen werden, für mich hat sich das Buch allein durch die wirklich ausufernde Sammlung verschiedenster Sambols bewährt gemacht. Diese scharfen, kokoslastigen Beiwerke, die in der Sri-Lankischen Küche so selbstverständlich auf dem Tisch stehen wie die österreichischen Reis-mit-Salzstreuer, werden von Dobbs in allen Spielarten von fruchtig bis höllisch scharf durchexerziert und bieten Genuss für Wochen. Mein persönlicher Favorit, allerdings, war weder scharf noch salzig: der mit Ceylon-Tee gewürzte Frühstückskuchen. Mit dem Wissen um einen solch betörend saftigen Mehlziegel in der Küche hat mir das Aufstehen am Morgen plötzlich ungemein mehr Freude bereitet. Der hausgemachte Ingwerbier-Sirup aus dem Getränkekapitel zum Nachspülen war aber auch nicht zu verachten und ist wie der Teekuchen quasi in Lichtgeschwindigkeit in mein Standard-Repertoire übergegangen.
Dass die Rezepte allesamt leicht verständlich, übersichtlich und äußerst stringent aufgebaut sind, macht das Buch zu einem hervorragenden Einstiegswerk in die Welt der Küche Sri Lankas. Vorschläge, schwer erhältliche Zutaten durch etwas weniger Exotisches zu ersetzen, erleichtern das Kochen zudem. Dass die diversen Gerichte dabei mehr oder minder stark verwestlicht werden sollte man aushalten können. Lecker schmecken sie dennoch allemal.