Caspar Plautz - Rezepte mit Kartoffeln
Grete & Faust Verlag
Das Kochbuch für Kartoffelvielfalt. Kay Uwe Hoppe, Dominik Klier und Theo Lindinger verbindet nicht nur ihre Leidenschaft für gutes Essen, sondern auch die Liebe zu Erdäpfeln jeder Art. Seit 2017 holen sie als „Caspar Plautz“ an ihrem Stand am Münchner Viktualienmarkt das Beste aus der Knolle und zeigen dabei mit viel Können und Einfallsreichtum, dass die Kartoffel bei Weitem kein fades Schattengewächs ist. In ihrem ersten Kochbuch haben die drei ihre liebsten Rezepte von den grundlegenden Basics bis hin zu außergewöhnlichen Kreationen zusammengetragen – alles verfeinert mit einer persönlichen Note und allerhand Wissenswertem rund um die Kartoffel.
Seitenzahl: 224
Buchrezension
Kennen Sie Caspar Plautz? Ein Komponist? Ein Schauspieler? Weder noch. Er war ein Benediktinerabt, der 1621 ein Kartoffelkochbuch schrieb und ist Namensgeber eines hippen Kartoffelstands auf dem Münchner Viktualienmarkt. Die Betreiber Dominik Klier und Theo Lindinger haben sich ganz den tollen Knollen verschrieben und verkaufen dort nicht nur mehr als 20 verschiedene, überwiegend regionale Sorten, sondern verkochen diese auch mit Küchenchef Kay Uwe Hoppe zu köstlichen Mittagstellern in ihrem kleinen, feinen Imbiss. Gemeinsam mit dem Grete Faust Verlag haben sie ihre Rezepte zu Papier gebracht und laden ein, dieses vielseitige Schattengewächs neu zu entdecken.
Das grafisch klar strukturierte und ansprechend entworfene Buch punktet mit Einfachheit und ohne viel Schnickschnack. So liest sich beispielsweise der Inhalt so: Grundlagen(-rezepte), Frühling, Sommer, Herbst, Winter, Verfeinern. Punkt. Schlicht, wie die Kartoffel selbst. Auf den zweiten Blick jedoch, entdeckt die neugierige Leserschaft raffinierte Kreationen, wie Geschmorte Rinderbrust mit Maispüree, Zwetschgen-Salzzitronen-Tartar, Kartoffelgratin und Haselnuss-Gewürzsalz oder Kartoffel-Kohlrabi-Püree mit glasierten Wachtelschenkeln und Fünf-Gewürze-Crunch. Spannend auch die Frittierten Kartoffelschalen mit Kumquat-Mayonnaise und Senfkaviar. Aber es gibt auch weniger exotisch klingende Gerichte nachzukochen, wie Szegediner Gulasch oder Fish Chips mit Sauce bérnaise.
Neben den großartigen, vorwiegend veganen und vegetarischen Gerichten, die bildlich apart in Szene gesetzt sind, bekommen die Grundlagen zur Zubereitung der Kartoffel am Anfang des Buches Platz. Das „i-Tüpfelchen“, das Verfeinern, macht den krönenden Abschluss. So finden sich anfangs Rezepte für Kartoffelsalat, Püree, und Kartoffelteig, was Gnocchi, Knödel und Schupfnudeln umfasst. Klingt fad? Schauen Sie zuerst rein! Ich will nicht alles verraten. Ich sag’ nur: Variationen. Sehr interessant geht es auch am Schluss zu, wo Rezepte für Gewürzöle, Pickles und Gewürzmischungen warten.
Das ganze Konzept ist hip und stimmig: der Stand, eine kleine Oase im wuseligen Markttreiben, das Buch, eine wunderschöne Hommage an ein so wandelbares Gemüse, dass man jeden Tag essen kann und die Jungs, die zu jeder Sorte eine Geschichte erzählen können und sich für die Artenvielfalt einsetzen. Regional, saisonal, nachhaltig, modern, aber auch klassisch soll es sein. Das ist ihnen gelungen. Und selbst wenn man nun keinen leichten Zugang zu den ganzen, verschiedenen beschriebenen Sorten hat, so ist das Buch ein wahrer Schatz an Inspiration und die Rezepte schmecken vermutlich mit sehr vielen Sorten gut. Eine klare Empfehlung!