Gewürze
DVA Verlag
Gewürze - Auswählen - Kombinieren - Schmecken
Seit er 2006 seinen Gewürzshop in New York gegründet hat, ist Lior Lev Sercarz der Guru für frische und ungewöhnliche Gewürze. Seine Spezialität sind raffinierte Mischungen, seine Kunden bekannte Küchenchefs aus der ganzen Welt. Im Kochbuch Gewürze verrät Sercarz die Geheimnisse der kreativen Gewürzküche. Er stellt über 100 der wichtigsten Gewürze vor: Geschichte, Ursprung, Lagerung, Bezugsquellen. Vor allem aber nennt er aromatische Gewürzpartner, gibt persönliche Top-Empfehlungen und Tipps für schnelle eigene Gewürzmischungen und Rezeptideen. Großartige Fotografien und wunderschöne botanische Illustrationen machen sein Kochbuch zu einem Must-have. Ein Nachschlagewerk, das ebenso schön wie informativ ist und Lust macht auf eigene Geschmacksexperimente.
Seitenzahl: 304
Buchrezension
Was dieses Buch so besonders macht? Es ist weniger ein Kochbuch als eine beeindruckende Sammlung an Ideen was man mit Gewürzen alles machen kann, gepaart mit sachdienlichen Hinweisen zu Geschmack und Aroma, Herkunft, Erntesaison, verwendeten Bestandteilen und noch viel mehr wissenswerten Details. Man kann es als Nachschlagewerk benützen, oder es so wie ich einfach von vorne bis hinten durchlesen und immer wieder zur Inspiration darauf zurückgreifen.
Im ersten Teil des Buches erzählt der Autor von seinem persönlichen Zugang zu Gewürzen und seiner Philosophie und gibt viele Tipps zu Einkauf und Lagerung (inklusive den Vor- und Nachteilen der unterschiedlichen Behältnisse), und schlägt einem auch ein Prozedere zur Entwicklung eigener Gewürzmischungen vor.
Im wesentlich umfangreicheren Hauptteil des Buches werden die Gewürze von Ajowan bis zur Zitwerwurzel jeweils auf einer Doppelseite mit Illustrationen und Fotos in unterschiedlichen Stadien der Zerkleinerung vorgestellt. Zusätzlich zu den oben genannten Details wird dann für jedes Gewürz angeführt in welchen Gerichten und welcher Region es traditionell verwendet wird, womit es harmoniert, und ob man es rösten soll oder nicht.
Und die für mich interessantesten Teile sind jeweils die Würztipps, die zum Beispiel beim Tasmanischen Pfeffer unter anderem „Süßkartoffelauflauf“ und „Ananaskuchen“ beinhalten (ohne weiteren Kommentar); die Rezeptideen, die vom Umfang in etwa dem „Avocado-Carpaccio: Dünne Avocadoscheiben mit grob gemahlenem Tasmanischen Pfeffer bestreuen, Zitronensaft darüberträufeln und salzen” entsprechen, und zuletzt noch jeweils eine sogenannte „Schnelle Mischung“ mit Ideen wofür man sie verwenden kann.
Von diesen schnellen Mischungen hat zum Beispiel die aus Paradieskörnern, Cubebenpfeffer, Nelken und Orangenschalen meine Ofensüßkartoffeln sehr schmackhaft gemacht, genau so wie die Mischung aus geröstetem Koriander, Fenchel, Sesam und Zitronenschale bereits vielen meiner Salate einen aufregenden Crunch verpasst hat.
Wer also schon länger Antworten auf die Frage „Was mache ich eigentlich mit …?“ sucht, wird in diesem Buch garantiert fündig und wahrscheinlich auch positiv über die vielen ungeahnten Möglichkeiten überrascht.