Izakaya
Brandstätter Verlag
Izakaya. Japanisches Barfood für Zuhause - Das Kochbuch zum Kultlokal Mochi.
Die besten Abende sind die, an denen die Gläser vom Aperitif bis zum letzten Drink niemals leer werden, die Unterhaltung nicht endet und alle mit dem guten Gefühl nachhause gehen. Das ist Izakaya! Die japanische Kneipe steht für familiäre Gastfreundschaft und eine Umami-Küche zum Teilen, die außerhalb Japans ihresgleichen sucht – und die sich im Mochi in Wien findet. In diesem Buch verraten die vier Gründer, Freunde und Autoren erstmals die beliebtesten Mochi-Rezepte: Frische Zutaten treffen auf den vollen Geschmack von Sojasauce und Sake und werden ohne großen Aufwand zu köstlichen Gerichten kombiniert und im Sharing-Prinzip serviert. Und bei so gutem Essen im Kreis von Freunden stellt sich die allgegenwärtigste japanische Geste von ganz alleine ein: das Lächeln.
Seitenzahl: 208
Buchrezension
Izakaya ist der Name des Buches, und der ist auch Programm. Izakaya ist ein japanisches Wort, welches wörtlich übersetzt so viel wie „Sake-Laden zum Sitzen“ heißt, doch, wie auch die Autoren hervorheben, ist Izakaya so viel mehr. Es ist Beisl, Heuriger, Bar, Pub, Restaurant, oder eben auch ein Sake-Laden in einem. Dort wird in freundlichem, familiärem Umfeld getrunken und vor allem auch gegessen, denn in Japan ist es üblich, jedes Getränk mit einem kleinen Happen zu begleiten, welche auch meistens in der Gruppe geteilt werden. Ebenso ist es üblich, dass japanische Köche sich auf einen kleinen Teilbereich der vielfältigen Küche des Landes spezialisieren und dieser Philosophie gehen auch die Köche des Mochi nach. Die Speisekarte des Lokals, offensichtlich mit Ausnahme der Specials, hat sich nämlich seit der Gründung vor 6 Jahren wenig verändert, nur etwas vergrößert. Und diese Speisen, die sich auch im Buch wiederfinden, zeugen von der Liebe der Gründer zum japanischen Essen, aber auch zur gesamten Lebensweise, die damit einhergeht. Technisch einfach gehalten, schnell zubereitet, aber mit tollen, teils ungewohnten Geschmackskombinationen. Alles mit frischesten Zutaten, einfach gehalten, die Hauptzutat(en) stehen im Mittelpunkt, eben typisch japanische Küche.
Dennoch ist die Küche des Mochi viel mehr. Wir finden südamerikanische Einflüsse, zum Beispiel im Hamachi Tiradito, ein mariniertes Gelbschwanzmakrelen-Sashimi, bei dem die Köche mit peruanischen Ideen arbeiten, beim Rindertatar mit Austern sehen wir europäische Haute-Cuisine-Traditionen, und beim Omelett mit Vorarlberger Bergkäse finden wir österreichische Zutaten in herkömmlich japanischer Zubereitung. Wie zuvor bereits erwähnt finden sich auch einige Gerichte der typisch japanischen Küche auf der Karte und im Buch. So zum Beispiel Tamago Gohan (wörtlich Ei mit Reis), eine Speise die hält was der Name verspricht: eine Reisschale mit einem mariniertem Eigelb. Zusätzlich zu den ganzen Speisen finden sich auch am Anfang jedes Kapitels Mochi-eigene Cocktailkreationen, wie zum Beispiel der Haiku Splash, ein Gin Tonic mit Jasminteeinfusiertem Gin, sowie Limetten- und Hollersaft.
Aufgrund der Simplizität der Gerichte sind die meisten relativ einfach zuhause nachkochbar. Allerdings ist zu sagen, dass dennoch ein gewisser Grundstock an japanischen Basiszutaten benötigt wird um viele der Gerichte zuzubereiten. Dies wird aber auch von den Autoren am Anfang des Buches erwähnt. Sie nennen diese Basiszutaten die fünf Geschmacksgeber, nämlich Sojasauce, Katsuobushi (Filet einer Thunfischart, das aufwendig gekocht, geräuchert, getrocknet und fermentiert wird), Kombu (eine Algenart, die aufgrund ihres hohen Umamigehaltes verwendet wird), Sake (Reiswein), sowie Mirin (ein süßer Reiswein). Diese sind mittlerweile auch in einigen Supermärkten, sowie den meisten Asiamärkten erhältlich.
Dieses Buch ist mehr als nur ein Kochbuch, es ist gleichzeitig die Erfolgsgeschichte eines Lokals, gegründet von vier Freunden, die die japanische Küche lieben und leben, welche die belebte Atmosphäre der Izakayas, voller Gespräche und Gelächter der Gäste und Gastgeber, nach Wien bringen wollten und das auch geschafft haben. Und jetzt findet sie sich auch zwischen zwei wunderschön gestalteten Buchdeckeln.