Masel Tov!
Christian Verlag
Artikelnummer: 25999
ISBN:
9783959611848
Masel Tov! Die moderne jüdische Küche in aller Welt.
Fast in jedem Land dieser Welt findet sich eine jüdische Gemeinde und dort vermischt sich Altes mit Neuem und Tradition mit Moderne, so auch in der Küche. Liv Fleischhacker hat verschiedene Persönlichkeiten kennengelernt, wie James und David Ardinast aus Frankfurt oder Haya Molcho in Wien, während Lukas Grossmann die besten Rezepte zusammengetragen hat, ein Gesamtergebnis, das sich sehen lassen kann.
Seitenzahl: 224
Buchrezension
Die einen behaupten, man lerne eine Kultur am unmittelbarsten durch ihr jeweiliges Speiseangebot kennen – Andere wiederum sind davon überzeugt, dass Kontakt mit den Menschen unerlässlich sei. Wie fein, dass „Masel Tov! Die moderne Jüdische Küche in aller Welt“ von Liv Fleischhacker und Lukas Grossmann beides liefert: ausgefeilte Rezepte und Portaits über die Menschen, die diese Rezepte erarbeitet haben. Heraus kam bei diesem umfassenden Ansatz eine Bricolage aus Kochbuch, Biografie und Reiseführer; vor allem aber, ein dickes Werk, das – anders als der klar und nüchtern gestaltete Einband vermuten lässt – enorm bunt ist.
Diese Fülle an kulinarischen Einflüssen führt die Autorin Liv Fleischmann vor allem darauf zurück, dass Menschen jüdischen Glaubens seit jeher, zumeist leider zwangsweise, häufig migrierten und so Rezepte aus der Alten Welt in andere Regionen des Globus übersiedelten. Das Anliegen, diese Vielfältigkeit mit savoir vivre zu zelebrieren, sich dabei nicht koscheren Speisegesetzen zu unterwerfen und jüdischer Kultur und Identität mit einer Zwanglosigkeit und Lebensfreude zu begegnen, war letztlich der Impetus, der Fleischmann dazu bewegte Maseltov! ins Leben zu rufen.
Und tatsächlich: zwischen eher traditionell anmutenden Speisen und alten Klassikern der jüdischen Küche (Challah, Bagels oder Gribenes) finden sich modernere Interpretationen und gar ausgefallenes wie mexikanisch-inspirierter Gefilter Fisch, Grouper-Feigen-Sashimi oder Kalbfußgelee mit Ei. Einmal vertieft, zeigt sich die moderne jüdische Küche doch überraschend teiglastig – unzählige Brote und Kuchen möchten da gebacken werden. Neben Bagels, Halva-Rugelach, Walnuss-Mandel-Brot und Lekach, einem würzigen Honigkuchen, der sofort zum Nachbacken einlädt.
Einen wirklichen Mehrwert erzeugen die Portraits der einzelnen ProtagonistInnen: Ihre kulturelle Identität, ihre persönliche Reise durch den Nahen Osten, die alte und die neue Welt und vor allem ihr Verhältnis zu Essen und Esskultur wird in kurzen aber pointierten Texten einfühlsam und lesenswert aufgearbeitet. So wird aus einem vielfältigen Kochbuch ein Buch, das man auch jenseits der Küche in die Hand nehmen möchte. Ein Buch das Lust macht auf die Welt und den Appetit anregt, die kulinarische und menschliche Vielfalt zu Umarmen und in Teile davon reinzubeißen (die kulinarische Vielfalt, nicht die Menschen).
Diese Fülle an kulinarischen Einflüssen führt die Autorin Liv Fleischmann vor allem darauf zurück, dass Menschen jüdischen Glaubens seit jeher, zumeist leider zwangsweise, häufig migrierten und so Rezepte aus der Alten Welt in andere Regionen des Globus übersiedelten. Das Anliegen, diese Vielfältigkeit mit savoir vivre zu zelebrieren, sich dabei nicht koscheren Speisegesetzen zu unterwerfen und jüdischer Kultur und Identität mit einer Zwanglosigkeit und Lebensfreude zu begegnen, war letztlich der Impetus, der Fleischmann dazu bewegte Maseltov! ins Leben zu rufen.
Und tatsächlich: zwischen eher traditionell anmutenden Speisen und alten Klassikern der jüdischen Küche (Challah, Bagels oder Gribenes) finden sich modernere Interpretationen und gar ausgefallenes wie mexikanisch-inspirierter Gefilter Fisch, Grouper-Feigen-Sashimi oder Kalbfußgelee mit Ei. Einmal vertieft, zeigt sich die moderne jüdische Küche doch überraschend teiglastig – unzählige Brote und Kuchen möchten da gebacken werden. Neben Bagels, Halva-Rugelach, Walnuss-Mandel-Brot und Lekach, einem würzigen Honigkuchen, der sofort zum Nachbacken einlädt.
Einen wirklichen Mehrwert erzeugen die Portraits der einzelnen ProtagonistInnen: Ihre kulturelle Identität, ihre persönliche Reise durch den Nahen Osten, die alte und die neue Welt und vor allem ihr Verhältnis zu Essen und Esskultur wird in kurzen aber pointierten Texten einfühlsam und lesenswert aufgearbeitet. So wird aus einem vielfältigen Kochbuch ein Buch, das man auch jenseits der Küche in die Hand nehmen möchte. Ein Buch das Lust macht auf die Welt und den Appetit anregt, die kulinarische und menschliche Vielfalt zu Umarmen und in Teile davon reinzubeißen (die kulinarische Vielfalt, nicht die Menschen).