Wer kennt es als Frau oder Herr Österreicher nicht: Man sitzt mit Knödelgelüsten auf der Couch, der Magen knurrt, man schwelgt in Erinnerungen an Omas allerbeste, flaumige Knödel von früher. Lange hat man nicht mehr dran gedacht, erinnert sich aber genau an den Geschmack der Kindheit. Wehmütig erhebt man sich – denkt an den Riesenaufwand des Ködel machens und an dieses eine Mal, als sich die Erdäpfelknödel ungeniert im kochenden Wasser auflösten – und lässt sich resigniert wieder zurück auf die Couch fallen. Dann gibt es heute eben doch wieder Nudeln mit Sugo. Würde einem nicht das metaphorische Seiser-Engelchen auf der rechten Schulter sitzen und zuflüstern, man solle sich doch bitte Zeit für Essen nehmen! 

Und so viel Zeit braucht es gar nicht, um die wirklich verlässlichen Rezepte aus Katharina Seisers bisher persönlichsten Werk „Österreich express” nachzukochen. Und so gelingen einem sogar die Grammelknödel oder Bröselknödel, auf die man gerade so große Lust hat, genauso mühelos und perfekt wie damals der Oma. 

Seiser nimmt uns beim Kochen an die Hand, achtet auf ganz genau beschriebene Handgriffe und, wenn nötig, grammgenaue Salzangaben. Jede Frage, die sich ein Leser oder eine Leserin beim Rezept stellen würde, möchte sie schon vorab beantwortet haben. Unsere österreichischen Lieblingsrezepte gibt es also nun auch in der Geschmacksrichtung „gelingsicher”. 

Die Erinnerung an fast vergessene Lieblingsrezepte aus der österreichischen Kochtradition ist ein ganz wichtiger Punkt in „Österreich express”. Deshalb sind ausnahmslos alle Rezepte bebildert. Man blättert also durch und erinnert sich an wunderbare Gerichte, die man vielleicht seit Jahren nicht mehr gegessen hat. Einen Kochsalat mit Erbsen, Hascheehörnchen und ein flaumig-wolkiges Schneeomelett mit Himbeeren und Schlagobers zum Beispiel. Ja, das wird bestimmt bald nachgekocht, mit den seiserischen Rezepten ist das alles keine Hexerei!