Pizza de luxe
Hölker Verlag
Pizza de luxe. Geniale Pizza Rezepte für Genießer.
Pizza liebt einfach jeder! Stefano Manfredi hat das italienische Kultrezept perfektioniert: Ausgewählte Vollkornmehle in Kombination mit auserlesenen, gesunden Toppings - so holen Sie den Genuss Italiens nach Hause. Von der klassischen runden bis hin zur quadratischen Variante auf dem Blech, von gebacken bis frittiert und von herzhaft bis süß - außergewöhnlich, frisch und in jedem Fall köstlich, so schmeckt Pizza de luxe.
Seitenzahl: 248
Buchrezension
Dass der reißerische Untertitel in starkem Kontrast zu dem mit goldener Prägung eingekleideten Einband steht, ist geschenkt. Immerhin belohnt einen das papierenere Innenleben mit traumhaften Aufnahmen aus Italien und noch traumhafteren Aufnahmen von Pizza, Pizza, Pizza.
Das ist auch gut so, denn Manfredi, ein australischer Pizzabäcker mit italienischen Wurzeln, hat sich nichts Geringeres zum Ziel gemacht, als sämtliche Herstellungsprozesse rund um den runden Teigfladen zu reformieren: weg von reinem Weißmehl, hin zu vollwertigeren Zutaten. Dabei, so seine Mission, möchte er Vollprofis, wie Hobbybäckerinnen mit Rat und Tat dabei zur Seite stehen um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Umfassend ist demnach auch der Einstieg, in dem Manfredi die wohl berühmteste Variante der Pizza – die neapolitanische – erklärt und sämtliche Prozesse und Zutaten haarklein mit reichlich Hintergrundinformationen durchleuchtet. Man kann sich nach der Lektüre also getrost auch als Hobbybäckerin mit fundiertem Wissen zu Mehlsorten und Hefepilzen brüsten.
Die folgenden Seiten sind neben ein paar – meiner Meinung nach etwas krampfhaft platzierten – Testimonials fünf italienischer Pizzaioli mit reichlich Rezepten zu neapolitanischer und römischer Pizza gefüllt.
Anders als man vielleicht hätte befürchten können, sind die Rezepte allesamt bodenständig und trotzdem teilweise aufregend neu. Keine Einhorn-Pizza mit bunten Zuckerstreuseln, sondern Ideen für gebackene Teigfladen mit Hummus und Melanzani oder luftgetrocknetem Schweinenacken und Fenchel. Reichlich Inspiration also, die nächste selbstgebackene Pizza nicht bloß mit Salami und Mozzarella zu belegen (wobei auch diese Kombination nicht zu verachten ist!).
Einziger Wehmutstropfen ist, dass der Autor im Prozess der Teigherstellung voraussetzt, dass man sowohl eine Küchenmaschine als auch einen Pizzastein besitzt. Beides in meinem Fall nicht vorhanden. Aber ich bin ja auch so ein verrückter Hund und halte mich bei Backrezepten nur recht grob an die Angaben – auch bei Teig kann man ein Gefühl für Konsistenz und Textur entwickeln! Also, alles kein Problem. Statt Kitchenaid war es bei mir Manneskraft, statt Pizzastein das Backblech direkt auf dem Backofenboden, und bene: das Ergebnis kann sich sehen und vor allem schmecken lassen. Ich habe einen Teig gefunden, der wunderbar kross und fluffig zu gleich ist, im Herstellunsgprozess nicht zu viele Spirenzchen macht und im Kühlschrank auch dankbar nachreift und das Aroma komplexer macht.
Mehr wollte ich auch nicht, denn: ist der Teig erst mal perfekt, ist es mir egal, ob du Mascarpone, Ananas, Kapern, Thunfisch, Schinken, Schweinehaxe, Pasta, Knoblauchbutter oder was auch immer auf den Teigfladen schmeißt. APAB, ihr Lieben. All Pizzas are beautiful! Aber bunte Zuckerstreusel müssen es vielleicht trotzdem nicht sein.
Für Alle, die darüber hinaus Ideen brauchen, ist Pizza Deluxe ein hervorragendes Kompendium mit bunten Rezepten die Lust machen auf mehr!