Teigliebe
Brandstätter Verlag
Teigliebe. Kuchen für alle! Ob klassisch, vegan, glutenfrei oder ohne Backofen.
Anna Röpfl hat ihr Foodblog "Teigliebe" zu einem Kochbuch gemacht. Sie verwendet nur vier simple Grundteige und braucht nicht viele Küchengeräte. Für viele Rezepte nicht einmal ein Rührgerät (Apfel-Zimt-Knoten), eine Waage (glutenfreie Schokotarte), eine Backform (div. Kekse und Zöpfe), oder einen Backofen (Schoko Brownies aus der Pfanne). Mit diesem Backbuch finden alle Schritt für Schritt ganz sicher zum Kuchenglück!
Seitenzahl: 168
Buchrezension
Endlich ein Backbuch, das die Ansprüche der heutigen Zeit erfüllt! Die Einladung zu Kaffee und Kuchen stellt ja heutzutage selbst erfahrene Bäcker:innen vor neue Herausforderungen. Der Enkel isst neuerdings vegan, die alte Schulfreundin verträgt kein Gluten? Oder vielleicht bist du gerade erst ausgezogen und willst die Küche der Studenten-WG mit einem Kuchen einweihen, es fehlt aber die nötige Backform? Freust du dich als visueller Lerntyp über Backvideos zu den Grundrezepten? Damit wirklich kein Süßschnabel vor dem leeren Teller sitzen bleibt, verspricht die Foodbloggerin Anna Röpfl mit ihrem bezaubernden Backbuch „Teigliebe“ buchstäblich „Kuchen für alle!“.
Dass dieses Versprechen mehr als erfüllt wird, zeigt sich schon auf den ersten Seiten. Was mein backerfahrenes Herz sofort höher schlägen lässt, sind die fein säuberlich gegliederten Kapitel, die einem eine gute Übersicht bieten. Beim Blick ins erste Kapitel lernen wir nicht nur, wie man Grundteige neben der traditionellen Variante auch vegan meistert, sondern wie Basisrezepte mit ein paar Zutaten zu raffinierten Köstlichkeiten abgewandelt werden können. Ganz ohne tierische Zutaten kommen Rezepte wie Kürbis-Marmorkuchen, Schwarzwälder Kirschtorte und Apfel-Zimt-Hefeknoten aus. Traditionell mit Butter, Milch und Ei werden fruchtiger Rhabarber-Mandelkuchen und sündhaft cremige Schokotorte gebacken. Da läuft einem das Wasser im Mund zusammen, nicht zuletzt da jedes Rezept auf einer ganzseitigen Fotografie perfekt in Szene gesetzt wird.
Das eigentliche Highlight und entscheidender Faktor für Backbücher, die nicht nur zum Gustieren hervorgeholt werden, sondern auch immer wieder das Backrohr zum Glühen bringen, sind aber die zusätzlichen Infos zum Rezept — und hier brilliert das Werk. Jedes Rezept hat eine rechte Spalte, in der Backzeit, Zubereitungszeit und Größe der Backform verraten werden — ein Grund zum Jubeln, denn nichts schlimmer als Backrezepte, die einem solche Angaben vorenthalten. Damit gibt sich die Autorin aber noch nicht zufrieden, denn sie beglückt uns in selbiger rechten Spalte auch mit Tipps und Tricks zum Gelingen der Rezepte, sowie mit Abwandlungen für vegane Varianten traditioneller Rezepte.
Nun möchte ich am liebsten sofort in die Küche verschwinden und den majestätischen Zwetschgen-Käse-Grießkuchen von Seite 49 zaubern, aber Geduld, denn es kommt noch besser: Im zweiten großen Kapitel von „Teigliebe“ wird die Kunst des Weglassens geübt. Einfach backen ohne Backofen, Gluten, Waage, Rührgerät oder Backform, alles keine Hexerei für Anna Röpfl. Bei Rezepten wie Erdbeer-Crêpetorte und Marmor-Cookies sieht man aber gleich, dass bei Geschmack und Kreativität keineswegs Abstriche gemacht werden. „Teigliebe“ hält also in allen Punkten sein Versprechen auf Kuchen für alle. Das Werk bietet eine erstaunliche Bandbreite an Backrezepten, ist damit genau am Puls der Zeit und versammelt vegane, glutenintolerante, unerfahrene und routinierte Mehlspeistieger um die Kuchentafel — denn die Liebe zum Teig verbindet.