Das Leben ein Fest
AT Verlag
Das Leben ein Fest. Das Kochbuch der islamischen Welt.
Dieses Kochbuch führt auf einer großen kulinarischen Reise durch sämtliche Länder der islamischen Welt — von Afrika über den Nahen und Mittleren Osten bis nach Indien und Indonesien. Es erzählt von muslimischen Traditionen und Festen, gibt Einblick in Geschichte, Geografie und Religion und präsentiert über 300 authentische Rezepte. Ein umfassendes und vielfältiges Bild der muslimischen Küchentradition, das es so noch nie gegeben hat.
Seitenzahl: 544
Buchrezension
In der Einleitung f&ührt uns Anissa von den Anf&ängen des Islam im 7. Jahrhundert in einem weiten Bogen — auch geographisch — &über Indonesien, Malaysia, Bangladesch, Indien, Pakistan, Afghanistan, die Arabischen Staaten, den Oman, Jemen, Eritrea, Saudi Arabien, den Iran, Irak, Syrien, Usbekistan, Aserbaidschan, die T&ürkei, nach &Ägypten, Tunesien, Marocco, Algerien bis in den Senegal und Nigeria und in die chinesische Provinz Xinjiang. Der Bogen reicht in die Gegenwart. Die Kapitelunterteilung dieses Buches ist besonders. Anissa teilt in: „Brot“, „Das ganze Tier“, „Reis, Getreide, Pasta, und H&ülsenfr&üchte“. Weiters „Das Meer“, „Gew&ürze und Gew&ürzpasten“, „frisches Gem&üse“, und zuletzt fehlen auch diese nicht: „S&üße Leckereien“.
Die Rezepte sind durch sehr ausf&ührliche Anleitungen gut beschrieben, und fast alle Zutaten leicht zu beschaffen. Nahezu alle beschriebenen Gerichte sind, in irgendeiner Form, Festtagsgerichte. Auch Streetfood, kommt nicht zu kurz. Ich mag diese Bezeichnung nicht besonders, ich k&önnte mich jedoch auf „Kleiner Imbiss an der Straßenecke“, einigen. Da meine ich die Fatayer — Libanesisch-Syrische Teigtaschen, mit den unterschiedlichsten F&üllungen, die extra beschrieben sind. Zum Bespiel: Feta mit Chili aus Aleppo, oder Lammhackfleisch mit Kr&äutern und Gew&ürzen.
Das Ganze Tier, ein Lamm am Spieß, f&ür besondere Festtage, wird auf Safranreis serviert. Es sollte jeder Tag ein Feiertag sein. Eines meiner liebsten Gerichte, Nargisi Kebab, in unseren Breiten als „Scotch Eggs“ bekannt, ist nicht die Erfindung des englischen Luxuskaufhauses Fortnum & Mason aus dem 17. Jahrhundert, kommt aus dem Indien der Mogulenzeit. Wahrscheinlich hat ein britischer Abenteurer dieses Gericht mitgebracht, und „anglisiert“. Und immer eine gute Prise Safran, das muss sein. Nun doch ein kleiner großer Sprung, Sardinenfilets mit Chermoula. Dabei handelt es sich um eine F&ülle aus Koriandergr&ün, Zwiebel, Knoblauch, Kreuzk&ümmel, gemahlenem Paprika und Chili aus Aleppo. Zwei Filets werden mit dieser Paste „zusammengeklebt“, leicht bemehlt, und dann frittiert, bis sie goldbraun sind.
Das Kapitel &über Gew&ürze und Gew&ürzmischungen hat mein besonderes Interesse als „Gew&ürzmischer und R&öster“, geweckt. Sehr spannend in meinen Augen, f&ür den „Hausgebrauch“ rate ich jedoch zum Einkauf der Gew&ürze bei einem Spezialisten, also in einer Gew&ürzmanufaktur. Das S&üße zum Schluss! N&üsse, Honig, Fr&üchte, eine Prise Safran und Rosenbl&ütenbl&ätter aus Persien. Ein Glossar dient zur Erkl&ärung einiger Begriffe, die vielleicht nicht so gel&äufig sind.
Ich m&öchte mit einem Zitat enden: „Die kulinarische Geschichte eines Viertel der Weltbev&ölkerung zu erz&ählen, ist ein gewaltiges Unterfangen. Anissa Helou beweist mit ihrem breiten Wissen und ihrer hohen Kompetenz, dass sie dieser Aufgabe gewachsen ist.“ — Yotam Ottolenghi Und an Sie Alle, nur Mut kochen Sie Geschichte einfach nach!