Ethiopia
Knesebeck
Ethiopia. Rezepte aus einem einzigartigen Land.
Äthiopien ist als Land einzigartig: es war niemals eine Kolonie, blickt auf eine jahrtausendealte eigene Geschichte zurück und feiert und bewahrt seine alten Traditionen. Die faszinierende und unverwechselbare Küche wird bereichert durch die Produkte des fruchtbaren Bodens und die unterschiedlichen religiösen Einflüsse des Judentums, des Christentums und des Islam. Die Zubereitung des besonderen Brots Injera und der köstlichen Gerichte Siga Tips (kurz gebratene Rindfleischwürfel), Asa wat (ein Fischeintopf) oder Linsensuppe wird dabei einfach und für jeden nachkochbar erklärt. Chefkoch Yohanis Gebreyesus (Restaurant Antica) nimmt den Leser dabei mit auf eine Reise durch sein vielfältiges Heimatland.
Seitenzahl: 224
Buchrezension
Zu Beginn gibt es allerhand interessantes zur Kochgeschichte Äthiopiens, das nie kolonisiert war und durch die unterschiedlichsten religiösen Einflüsse geprägt wurde, zu lesen. Danach widmet sich ein Kapitel dem wohl bekanntesten äthiopischen Grundnahrungsmittel, nämlich dem „Injera“. Das ist ein gesäuertes Fladenbrot, das zu fast jedem Gericht gereicht wird, und das mit etwas Zeit und Muße aufgrund der tollen Anleitung auch zuhause zubereitet werden kann. Das Injera ladet traditionell zum Teilen ein, wie auch so viele andere Speisen in diesem Buch.
Das Kapitel „Frühstück“ beinhaltet süße Speisen wie Blätterteiggebäck mit Honig, aber auch würzige Frühstücksbohnen. Fleischgerichte wie z.B. Lammragout in milder Kurkuma-Zwiebel-Sauce, oder Hähnchen in Tej-Sauce mit Orangen, haben in Äthiopien eine lange Tradition. Trotzdem kann ich jeden Vegetarier beruhigen, denn der Teil mit den fleischlosen Rezepten ist reichlich und üppig. Schon allein der Anblick des Pikanten Kürbiseintopfs, der Linsensuppe oder der Teff-Tagliatelle mit Bockshornkleesprossen und Karotten lassen mich auf der Stelle in die Küche verschwinden. Und immer wieder sind es dann die kürzeren und längeren Geschichten wie z.B. über Harar und das muslimische Äthiopien, oder die Sanga-Rinder und die Kurt-Kultur, die einen fesseln und von der nächsten Fernreise träumen lassen.
Relativ weit hinten komme ich dann nochmal in einer neuen Welt an, und zwar im Kapitel Snacks & Getränke mit dem Satz „buna tetu“, was soviel heißt wie „komm Kaffee trinken“, ist doch Äthiopien Herkunftsland der begehrten Kaffeesorte Arabica. Der Kaffeesektor bietet nicht nur die Lebensgrundlage für 15 Millionen Kleinbauern im Land sondern hat auch einen extrem hohen gesellschaftlichen Stellenwert und ist nicht umsonst Nationalgetränk Äthiopiens. Auch die Zubereitung einer Tasse buna (Kaffee) wird sehr genau erklärt.
Schlussendlich darf natürlich nicht auf die bekannteste und wichtigste Gewürzmischung Äthiopiens vergessen werden! „Berbere“ — fruchtig, scharf und wie so viele andere typisch äthiopische Gewürze im Babette’s Gewürzregal zu finden, verleiht es so gut wie jeder äthiopischen Speise den letzten Feinschliff.