The Art of Shiki
Pichler Verlag
The Art of Shiki. Japanische Kochkunst in Europa.
Die japanische Küche gilt als besonders fettarm und gesund und erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit. Obwohl japanische Spezialitäten wie Sushi und Sashimi, Ramen oder Misosuppe und edle Zutaten wie Wagyu oder Sake vielen europäischen Gourmets ein Begriff sind, trauen sich die wenigsten zu, zu Hause auf japanische Art zu kochen.
Spitzengastronom, Musiker und Unternehmer Joji Hattori gibt persönliche Einblicke in die Vielfalt der japanischen Küche: Von einfachen, alltäglichen Rezepten bis hin zu Gerichten aus Hattoris eigenem Restaurant – dem Michelin-Stern-prämierten Shiki in der Wiener Innenstadt.
Seitenzahl: 208
Buchrezension
Der vielfach talentierte Musiker, Dirigent und Gastronom Joji Hattori und sein Küchenchef Alois Traint weihen uns in ihrem gemeinsamen Kochbuch „The Art of Shiki – japanische Kochkunst in Europa“ in die Geheimnisse der japanischen Kochkunst ein. Mit ihrem Konzept, einen Teil des Buchs der japanischen Warenkunde zu widmen, holen sie aber nicht nur Fans der im Shiki dargebotenen Haubenküche ab. Japanbegeisterte Hobbyköch*innen können sich über ein praktisches Nachschlagewerk für landestypische Zutaten und Kochtechniken freuen. Für europäischen Gourmets soll so jegliche Hemmschwelle zur japanischen Küche fallen – das Kochen mit Miso, Mirin und Sansho-Pfeffer wird zum Kinderspiel, die Vielfalt der japanischen Küche sorgt für Erstaunen. Ganz nebenbei wird man durch die Lektüre in die Welt von Sake, Macha-Tee und japanischem Whisky eingewiesen, wobei die passenden Rezepte für Signature Drinks nicht fehlen dürfen.
Mit dem nötigen Knowhow ausgestattet sollte man sich nun, falls man einen Überblick japanischer Kochpraktiken wünscht, in den ersten Kapiteln einlesen. Alle anderen dürfen sich nun, durch die bebilderte Warenkunde auf den Geschmack gekommen, auf den Rezeptteil stürzen. Das eröffnende Kapitel über japanische Hausmannskost erfreut Köch*innen unabhängig ihrer Erfahrung mit leicht nachkochbaren Rezepten aus wenigen Zutaten. Rührei auf Reis und gebratene Shiitakepilze klingen simpel, werden aber durch japanische Würzmittel zum kulinarischen Hochgenuss. Im darauffolgenden Kapitel werden nicht nur Lachs und Thunfisch, sondern auch heimische Süßwasserfische Schritt für Schritt zubereitet. Die detaillierten Fotostrecken machen dabei noch jeden zum Sushi-Meister!
In den nächsten Kapiteln werden neben Basisrezepten für Brühen und Saucen nun Gerichte präsentiert, die etwas mehr Fingerspitzengefühl erfordern. Hattori und Traint glänzen mit Rezepten auf Fine Dining Niveau: Yuzu-Wolfsbarsch-Ceviche, Zen-Garten von Bohnengewächsen und Shiki-Wagyu-Burger lauten die Rezepttitel der spektakulär in Szene gesetzten Gerichte, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Die Rezepte verbinden authentisch japanische Kochkunst mit europäischen Einflüssen und lokalen Zutaten. Zugegeben, komplexe Gerichte auf diesem Niveau richten sich eher an ambitionierte Hobbyköch*innen und Profis, doch kann man sich durchaus auch in der eigenen Küche an einzelne Komponenten wagen. So werden Erbsenpüree mit Dashi, japanische Burgerbrötchen mit Miso und Gyoza-Teigtaschen bald nachgekocht – am besten, während man an einem fruchtigen Kyoto Drift Gin-Cocktail nippt.