Vom Guten so viel
Ars Vivendi
Vom Guten so viel. Die genussvolle Kunst des Haushaltens entdecken. Einfach, nachhaltig und saisonal kochen.
Die Gedanken und Gefühle ums Essen und Konsumieren ändern sich gerade bei vielen von uns. Dabei wissen wir ja schon lange, dass auch in der Küche weniger oft mehr sein kann. Diana Henry zeigt in ihrem Kochbuch, wie man Einkäufe geschickter planen, Lebensmittel besser verwerten und Übriggebliebenes oder überreiche Ernten aus Garten und Natur ideal nutzen kann. Mit über 300 abwechslungsreichen, saisonalen Rezepten aus aller Welt und hilfreichen Tipps zum geschickten und nachhaltigen Fleischeinkauf.
11 Kapitel mit unwiderstehlichen Rezepten, unter anderem zu Hülsenfrüchten, Fisch, Fleisch, Wildkräutern und Obst. Original 2010 als "Food from Plenty" erschienen.
Seitenzahl: 320
Buchrezension
Als ich dieses neue Buch von Diana Henry auf unserem Ladentisch sah, war mir sofort klar, dass dieses unbedingt in meine Bibliothek muss. Einfaches Essen, das viel hermacht? Zur richtigen Jahreszeit geerntetes Gemüse und Obst, das genau dann einfach am besten schmeckt und zugleich auch günstiger ist, zu überraschenden Leckerbissen verkochen? Aus Resten etwas neues und mindestens genau so gutes zaubern? (So wie ja für mich der wichtigste Grund um Semmelknödel zu machen, der ist, am nächsten Tag Knödel mit Ei zu haben.) All das sind die Grundpfeiler des neu auf deutsch erschienen Buches „Vom Guten so Viel“ von Diana Henry, und diese sind auch Prinzipien, die in meiner Küche von großer Bedeutung sind.
So sind die Kapitel eher ungewöhnlich, aber absolut übersichtlich eingeteilt, und zwar Der Braten und „les restes“, Gemüseliebe, Hülsenfruchtenthüllungen (hier ein Kompliment an die Übersetzerin für die Wortkreation), Kerniges Korn, Edler Fisch, Ausgewählte Fleischschnitte, Suppe, wunderbare Suppe, Wo die wilden Pflanzen wachsen, Ein Füllhorn süßer Früchte, Krusten und Krümel, und zu guter letzt, Ein Ei bleibt ein Ei. Schon am Inhaltsverzeichnis kann man feststellen, dass es Henry wie immer vorrangig um den Genuss und das Geschmackserlebnis geht — und wenn diese Rezepte dann auch klimaschonender und günstiger sind, dann ist das ein gewollter Nebeneffekt. So werden bei den Gerichten meist auch Varianten angegeben, oder eben Möglichkeiten Reste aller Art zu verwerten, all das regt gleich die eigene Kreativität an. Was die Geographie der Rezepte betrifft, ist es sehr international, mit ein paar intensiveren Ausflügen rund ums Mittelmeer, aber auch britische Klassiker fehlen nicht. Es würde aber zu weit führen, alle Länder die hier bereist werden aufzuzählen.
Es gibt so viel, was mich hier anlacht und mich gleich zum Kochen einlädt, zum Beispiel die Zucchini mit Rosinen, Pinienkernen und Minze, die Marokkanische Linsensuppe mit Joghurt und Chilizwiebeln, oder die Gebackene Makrele auf Kartoffeln mit Zitrone, Knoblauch und Thymian. Diana Henry schreibt Rezepte so, dass man sie gleich nachkochen möchte, und aber auch so, dass Köch:innen jedes Levels aus den Instruktionen schlau werden. Bevor ich mich in die Küche stelle, und gleich etwas daraus koche, kann ich nur sagen, dass dies ein wunderschönes Kochbuch mit großartigen Bildern ist, das für all jene eine gute Wahl ist, die gerne alles von Gemüse über Fleisch und Fisch essen, und sich dabei aber auch Gedanken um unsere Welt machen.